Rebschnitt

Der Rebschnitt ist eine der wichtigsten Arbeiten im Weinberg und wird meistens im Winter oder sehr frühen Frühjahr durchgeführt. Dabei werden die Rebstöcke zurückgeschnitten, um die Traubenqualität und den Ertrag zu steuern. Kurz gesagt: Ein bisschen weniger Rebe sorgt später für viel besseren Wein.


Warum macht man den Rebschnitt?

Reben wachsen von Natur aus ziemlich wild und würden ohne Pflege viel zu viele Triebe und Blätter entwickeln. Das Problem:

  • Zu viele Trauben bedeuten weniger Konzentration an Aromen und Zucker.
  • Zu viel Laub blockiert Licht und Luft, was die Trauben anfälliger für Krankheiten macht.

Mit dem Rebschnitt bringt der Winzer die Reben wieder in Form und sorgt dafür, dass die Pflanze ihre Energie auf weniger, aber hochwertigere Trauben konzentriert.


Wie funktioniert der Rebschnitt?

  1. Triebe auswählen:
    Nicht alle Triebe vom letzten Jahr bleiben stehen. Die stärksten und gesündesten werden ausgewählt, die anderen entfernt.
  2. Längenbegrenzung:
    Je nach gewünschtem Ertrag und Rebsorte lässt man nur eine bestimmte Anzahl an Knospen (Augen) pro Trieb stehen – meist zwischen 6 und 12.
  3. Altes Holz entfernen:
    Alles, was nicht mehr produktiv ist, kommt weg. Das sorgt für Platz und eine bessere Belüftung der Reben.

Arten des Rebschnitts

Es gibt verschiedene Methoden, je nachdem, wie die Reben wachsen sollen:

  • Kordonschnitt: Die Rebe wächst waagerecht am Draht entlang, ideal für gleichmäßige Traubenverteilung.
  • Guyot-Schnitt: Ein Trieb bleibt als Fruchtholz stehen, der Rest wird zurückgeschnitten – weit verbreitet bei hochwertigen Weinen.
  • Spalierschnitt: Für Reben, die an Drähten hochgezogen werden, typisch in steilen Lagen.

Wann findet der Rebschnitt statt?

  • Winter: Meist zwischen Dezember und März, wenn die Rebe in der Ruhephase ist.
  • Vorteil: Die Reben sind „nackt“, das heißt ohne Blätter, und der Winzer kann klar sehen, welche Triebe er entfernen muss.

Was bringt der Rebschnitt?

  • Qualität statt Masse: Weniger Trauben bedeuten bessere Konzentration von Zucker, Säure und Aromen.
  • Gesundheit der Reben: Weniger dichtes Laub verhindert Pilzkrankheiten.
  • Langlebigkeit: Regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass die Reben über Jahre hinweg gleichmäßig gute Erträge liefern.

Fazit: Feinschliff für Top-Weine

Der Rebschnitt ist wie das Fundament für ein Haus: Ohne diesen Schritt kann selbst der beste Winzer keine Spitzenweine machen. Es ist harte Arbeit, die Geduld und Wissen erfordert – aber der Lohn zeigt sich später im Glas.