Degorgieren
Degorgieren klingt fancy, ist aber im Grunde genommen ein ziemlich cleverer Trick aus der Schaumweinproduktion, vor allem bei Champagner. Dabei wird der Hefesatz, der sich bei der traditionellen Flaschengärung (Méthode Traditionnelle) gebildet hat, aus der Flasche entfernt.
Warum macht man das?
Nach der zweiten Gärung in der Flasche bleibt ein kleiner Bodensatz aus Hefen zurück. Den will man nicht im Glas haben, also muss er raus – und das nennt man Degorgieren. So wird der Schaumwein klar und sauber.
Wie funktioniert das?
- Rütteln: Die Flaschen werden auf speziellen Rüttelpulten (oder maschinell) langsam gedreht und gekippt, bis der Hefesatz komplett im Flaschenhals landet.
- Einfrieren: Der Flaschenhals wird in ein Kältebad getaucht, sodass der Hefesatz zu einem kleinen Eispropfen gefriert.
- Entfernen: Beim Öffnen der Flasche schießt der Druck den Eispropfen mit dem Hefesatz aus der Flasche – voilà, der Schaumwein ist klar!
Und dann?
Nach dem Degorgieren wird die Flasche wieder aufgefüllt – entweder nur mit dem gleichen Wein oder mit einer Dosage (Zucker und Wein), um den gewünschten Süßegrad (z. B. Brut, Demi-Sec) einzustellen. Danach wird die Flasche verkorkt, mit einer Agraffe (Drahtbügel) gesichert, und fertig ist der Champagner!
Fazit
Degorgieren ist der letzte Feinschliff, bevor dein Champagner oder Crémant in die Regale kommt. Es sorgt dafür, dass der Schaumwein klar ist und keinen Hefesatz mehr enthält – für ein edles und prickelndes Trinkerlebnis!