Bordeaux
Bordeaux ist eine der bekanntesten und renommiertesten Weinregionen der Welt, die im Südwesten von Frankreich liegt. Sie ist berühmt für ihre hochwertigen Rotweine, aber auch für exzellente Weißweine. Bordeaux umfasst eine Vielzahl von Appellationen und hat eine lange Tradition in der Weinproduktion, die bis ins antike Rom zurückreicht. Die Region ist bekannt für ihre vielschichtigen Weine, die eine hohe Komplexität und Lagerfähigkeit besitzen.
Merkmale der Bordeaux-Weinregion:
Geografische Lage:
Bordeaux liegt an der Garonne und der Dordogne und profitiert von einem gemäßigten maritimen Klima, das durch den Einfluss des Atlantiks gemildert wird. Diese Lage sorgt für gemäßigte Temperaturen und reichlich Niederschläge, was zusammen mit der Sonne ideale Bedingungen für den Weinanbau schafft.
Unterteilung in Weinanbaugebiete:
Bordeaux ist in mehrere Weinbaugebiete (oder „Appellationen“) unterteilt, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten und Weinstile haben. Zu den bekanntesten gehören:
Médoc: Bekannt für seine Rotweine, die überwiegend aus Cabernet Sauvignon bestehen. Weingüter wie Château Margaux und Château Lafite Rothschild gehören zu den berühmtesten der Welt.
Saint-Émilion: Diese Region produziert hauptsächlich Merlot-dominierte Weine, die für ihre fruchtigen und weichen Aromen bekannt sind. Château Cheval Blanc ist eines der berühmtesten Weingüter dieser Appellation.
Pomerol: Eine kleinere, aber hochgeschätzte Region, die für ihre Merlot-basierten Weine berühmt ist, darunter das legendäre Château Pétrus.
Graves: Diese Region ist bekannt sowohl für Rot- als auch Weißweine, die aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc bestehen. Château Haut-Brion ist ein bekanntes Weingut hier.
Sauternes und Barsac: Diese beiden Appellationen sind berühmt für ihre edelsüßen Weine, die durch den Botrytis-Pilz (Edelfäule) entstehen und außergewöhnliche Süße und Komplexität bieten.
Hauptrebsorten:
Rotwein: Die meisten Weine aus Bordeaux sind rot und bestehen aus einer Verschnittmischung von Rebsorten, wobei die wichtigsten Rebsorten sind:
Cabernet Sauvignon: Diese Rebe dominiert in den Gebieten wie Médoc und verleiht den Weinen Kraft, Tannine und eine lange Lagerfähigkeit.
Merlot: Diese Rebe ist besonders in den Regionen Saint-Émilion und Pomerol verbreitet und sorgt für weichere, fruchtigere und vollmundigere Weine.
Cabernet Franc: Wird oft in Kombination mit Cabernet Sauvignon und Merlot verwendet, besonders in Saint-Émilion, und verleiht den Weinen blumige und würzige Aromen.
Petit Verdot, Malbec und Carmenère werden ebenfalls in kleineren Mengen verwendet, um den Weinen Tiefe und Komplexität zu verleihen.
Weißwein: Für Weißweine sind die wichtigsten Rebsorten:
Sauvignon Blanc: Sie sorgt für frische und zitrusartige Aromen in den Weinen und ist die Hauptrebsorte für die trockenen Weißweine aus Bordeaux.
Sémillon: Diese Rebe wird oft in Kombination mit Sauvignon Blanc verwendet und bringt Fülle und Textur in die Weine.
Muscadelle: Wird in kleineren Mengen verwendet und trägt mit ihren blumigen Aromen zur Komplexität der Weine bei.
Sauvignon Gris: Eine weniger verbreitete Variante des Sauvignon Blanc, die in einigen Weißweinen aus Bordeaux verwendet wird.
Weinstile:
Rotweine: Bordeaux-Rotweine sind bekannt für ihre Komplexität, strukturierte Tannine und reifungsfähigen Eigenschaften. Sie entwickeln oft Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Paprika, Tabak, Zedernholz und Eiche mit zunehmendem Alter.
Weißweine: Die trockenen Weißweine aus Bordeaux sind frisch, fruchtig und mineralisch, mit Aromen von Zitrusfrüchten, grünen Äpfeln und Stachelbeeren. In Regionen wie Pessac-Léognan können sie auch eine gewisse Fülle und Komplexität durch den Ausbau im Eichenfass entwickeln.
Süßweine: In den Regionen Sauternes und Barsac werden die bekanntesten edelsüßen Weine hergestellt, die durch die Botrytis cinerea-Fäule entstehen und Aromen von Honig, Aprikosen, Nüssen und Gewürzen aufweisen.
Lagerfähigkeit und Reifung:
Bordeaux-Weine, insbesondere die aus den berühmtesten Appellationen, sind bekannt für ihre ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Viele Rotweine aus Bordeaux können über Jahrzehnte hinweg reifen und entwickeln mit der Zeit komplexe Aromen von Leder, Tabak und Kaffee.
Die besten Sauternes-Weine aus Bordeaux sind ebenfalls für ihre Fähigkeit bekannt, sich über Jahrzehnte hinweg zu entwickeln und an Komplexität und Tiefe zu gewinnen.
Bordeaux-Wein und das Bordeaux-System:
Bordeaux hat ein einzigartiges Weinsystem entwickelt, das in zwei Hauptkategorien unterteilt ist:
AOC (Appellation d’Origine Contrôlée): Diese Bezeichnung garantiert, dass der Wein aus einem bestimmten geographischen Gebiet stammt und den spezifischen Produktionsmethoden entspricht.
Grands Crus Classés: Eine Klassifizierung von Weingütern, die 1855 eingeführt wurde und die besten Weingüter im Médoc und Sauternes umfasst. Weine dieser Klassifizierung haben internationale Bekanntheit und hohe Preise.
Pairing-Empfehlungen:
Bordeaux-Rotweine passen hervorragend zu rotem Fleisch, insbesondere Steak, Lamm oder Wildgerichten. Auch Rebhuhn oder Ente harmonieren gut mit Bordeaux-Weinen.
Bordeaux-Weißweine passen gut zu Meeresfrüchten, fetten Fischen wie Lachs oder Zander, aber auch zu zartem Hühnerfleisch und Salaten.
Süßweine aus Sauternes ergänzen perfekt Käse wie Roquefort, Käse mit Blauschimmel oder auch foie gras.