Anreicherung

Anreicherung ist ein Begriff aus der Weinproduktion, der sich auf das Hinzufügen von Zucker oder anderen Zutaten zum Most (dem frisch gepressten Traubensaft) während der Weinbereitung bezieht. Das Ziel der Anreicherung ist es, den Alkoholgehalt des späteren Weins zu erhöhen, besonders in Jahren, in denen die Trauben aufgrund von klimatischen Bedingungen (z. B. zu wenig Sonne oder zu niedrige Reife) einen niedrigen Zuckergehalt aufweisen.

Es gibt zwei Hauptarten der Anreicherung:

Zuckeranreicherung: Hier wird Zucker (meist Rohrzucker oder Traubenzucker) dem Most zugesetzt. Dies ist in vielen Weinbaugebieten erlaubt, um den natürlichen Zuckergehalt der Trauben auszugleichen und so einen höheren Alkoholgehalt zu erzielen. Dies kommt vor allem in kühleren Klimazonen oder in Jahren mit schlechten Reifebedingungen zum Einsatz.

Süßmost-Anreicherung: Hier wird zuckerreicher Traubensaft, der aus besonders reifen oder getrockneten Trauben stammt (oft als Süssreserve bezeichnet), dem Most hinzugefügt, um den Zuckergehalt zu erhöhen und somit den Alkoholgehalt oder die Süße des Weins zu beeinflussen.

Anreicherung ist besonders wichtig für die Herstellung von Weinen, bei denen ein bestimmter Alkoholgehalt erforderlich ist, um die gewünschten organoleptischen Eigenschaften zu erreichen. In einigen Regionen, insbesondere innerhalb der EU und in anderen kontrollierten Anbaugebieten, gibt es strenge Vorschriften, die regeln, wie und wann Anreicherung erlaubt ist.

Die Anreicherung kann jedoch auch zu einer Veränderung des Geschmackes und der Struktur des Weins führen. In einigen Fällen kann ein zu hoher Zuckeranteil negative Auswirkungen auf die Balance und die Frische des Weins haben.